Thema Corona

Das Thema Corona beschäftigt natürlich auch das Käschtle, es wurde erst neulich von der DPA befragt, ob sich dies auch in den Dichtern und Denkern niederschlägt. Natürlich schlägt sich das in den Einsendungen nieder, manchmal nachdenklich, aber auch humorvoll. Eigentlich wollte ich keine Beiträge veröffentlichen, es prasselt doch jeden Tag unendlich viel auf einen ein, das reicht eigentlich. Aber auf Drängen einiger Dichter doch noch ein paar Gedanken zu diesem Thema ( es folgen noch einige ). Alle Gedichte sind durch ein Copyright geschützt.

Der bayrische Corona Grantler

Der Huaber Xaver hat zur Zeit einen schweren Grant,
ham eam aus seim Paradies verbannt,
zwecks dem Corona und der Pandemie,
er tät jetzt gern im Biergartn sitzn
und de Sonn tät wahrscheinlich durch de Kastanien blitzn,
a gscheite Brotzeit, an Radi, a Bretz’g, a Moß oder zwoa,
anbandln mit am feschn Madl, was brauchst no mer zur Seligkeit,
do her i glei auf mit meim Grantln, des is de bayrische Gemütlichkeit!

Leider hat er dies erst geträumt, ein Experte hat erst neulich gemeint,
Corona geht so schnell nicht weg, ist das auch so ein selbsternannter Depp?
Cappuccino trinken soll jetzt mal vorerst reichen
und man soll Gedankenverloren über den Tassenrand den Schaum abstreichen.

Do gehst mer aber, grantelt der Huaber Xaver, des Leben is doch je scho schwer,
sogar de Preißn sagn, so schnell wird des nix mehr,
aber von dene kommt ja no nia was gscheit’s, de loß mer redn, mir san mir,
den mir Bayern ham ja scho lang die Verlängerung vom Himmi auf der Erd,
san also scho lang fast im Paradies und dann meint der Xaver noch,
es wär schee, wenn des Grantln zu der Sach was bringn tät,
aber wie hoaßt es, nix g’wiss woas ma net.

R.M.

 

HI CORONA
DAS KLINGT WIE VERONA
SCHÖNE TAGE EBEN
EIN ANGENEHMES LEBEN
DOCH DAS LÄSST UNS VÖLLIG KALT
DU BENIMMST DICH WIE DIE AXT IM WALD
DU FÄLLST MENSCHEN GNADENLOS
DABEI BIST DU WIRKLICH NICHT SEHR GROSS
EBEN EINE HINTERLISTIGE BAZILLE
Virus oder Bazille, das ist nicht mein Wille.
Karl-Heinz Prinz

Delfine schwimmen wieder in Venedig
Der Abstand
ist die Seele des Schönen
sagen die Dichter
Verletzte nicht
die würde des Anderen
Gib Freiheit

Aber nun
meine geliebte Tochter
müssen wir
2 Meter Abstand halten
Siehst du dort
den Sensenmann
Die Gier
nach Geld und Macht
die sich wie ein Virus
ausgebreitet hat
steckt ihm
stark in den Knochen

Unglaublich
wie wir verarmt sind
da wir uns nicht mehr 
umarmen dürfen

Noch ist Hoffnung
Sieh dort
der Kirschbaum blüht
Die Lerche jubiliert
im unzerpflügten Himmel
Delfine schwimmen wieder in Venedig
Und wir dürfen uns
ein liebes Wort sagen

In Rumänien
singt im Supermarkt
auf einmal einer
Christus ist auferstanden
Und die Leute stehen
vor ihren Einkaufwagen
und antworten
Christus ist wahrhaft auferstanden
Robert Genibor

Corona
Ein Virus erhält einen Nahmen
für seine medial einheizend verängstigende Schlagzeilenverbreitung
kann er persönlich gar nichts

Doch es wird sorgenvoll geschürt-
Hamsterkäufe - Hygienemitteldiebstählen in Krankenhäusern -
selbst auf einer Charite Kinderkrebsstation

Da scheinen die Hemmungen in Grenzenlosigkeit zu wandern

Wünschen wir uns doch eher vernünftig - organisiert - strukturiertes
                        Umgangsniveau

Sicherheitsvorkehrungen - Entschleunigungskenntnisse wie
eine persönliche Unaufgeregtheit wären vorteilhafter für ALLE
um die besondere Situation heilsamer zu gestalten und damit umzugehen

So springt die Angst - Mundschutzphobie - Toilettenpapierhunger und mehr
unternehmungslustig ins atmende Gezeitenrad des weltlichen Seins
Quarantäne über unterschiedliche Umwege außer Kraft gesetzt wird.
Zum Preis das das Infizierungsumfeld eine unbekannte Größe erhält.

Neue Gesellschaftszäune aufgestellt - deren Tagesbegegnung

bekräftigt Furcht wie Düngemittel
wo führt das noch hin?

Wären zwischenmenschliche Übergriffigkeiten bei
strengeren oder sparsamen Maßnahmen dann beginnende Normalität?

Wo bleibt die Hygiene, wenn man niest oder die Nase läuft?

Wer zückt respektvoll das Taschentuch...
oder benützt doch lieber Hemdsärmel 

Jeder Einzelne kann überlegt seinen
Verantwortungsbeitrag einbringen um die Epidemie
                   einzubremsen

Corona lehrt uns etwas -
doch wir gehen wie der Zauberlehrling damit um.
Wundern uns das die bösen Geister muntere reale Vermehrung erfahren.

Ohne das wir adäquaten Lösungsplan mit objektiv
sachlicher Nachhaltigkeit parat haben.

Gesundheitsökonomie die versorgend bei Bürgern wie Erkrankten einwandfrei ankommt.

Wir stochern rum oder laufen wie Lemminge an die Kante des Nichts!

Entscheiden wir uns für einen positiveren Weg! 
Beate Loraine Bauer